In Deutschlands Krankenhäusern werden jedes Jahr über 1,4 Milliarden Einmalhandschuhe verbraucht. Sie schützen Leben – und belasten gleichzeitig die Umwelt. Was im Klinikalltag unverzichtbar erscheint, ist zugleich ein Symbol für die Herausforderung, vor der das Gesundheitswesen steht: Wie gelingt Hygiene und Patientensicherheit, ohne die planetaren Grenzen zu überschreiten? Das St. Marien-Hospital Lüdinghausen beteiligt sich in dieser Woche an der Initiative der St. Franziskus-Stiftung zum bundesweiten Deutschen Klima-Tag, der unter dem Motto „Verantwortung heißt Klimaschutz“ steht und am 7.10. stattfindet. Diese deutschlandweite Initiative rückt den sozial gerechten Klimaschutz in den Fokus.
Die Klimaschutz-Aktion für die Mitarbeitenden im St. Marien-Hospital und im
St. Ludgerus-Haus macht auf den Verbrauch der unsterilen Einmalhandschuhe aufmerksam – und lässt Zahlen sprechen. „In den achtzehn Einrichtungen der Franziskus Stiftung arbeiten etwa 12.000 Menschen direkt in den Bereichen Medizin, Pflege, Behinderten- und Altenhilfe – also in Tätigkeiten, bei denen regelmäßig Einmalhandschuhe verwendet werden“, erklärt Gabriele Täger, Hygienefachkraft in der Klinik in Lüdinghausen.
„Es werden insgesamt rund 27 Millionen einzelne Handschuhe pro Jahr in den 18 Stiftungshäusern verbraucht und dies lässt 94 Tonnen nicht biologisch abbaubaren Abfall entstehen. Mit dem Aktionstag möchten wir unsere Kollegen und Kolleginnen auf den Stationen und in den Funktionsbereichen im St. Marien-Hospital sensibilisieren und dazu veranlassen, die unsterilen Einmalhandschuhe, die aus Nitril, Latex oder Vinyl bestehen, indikationsgerecht, also in den richtigen Situationen, zu nutzen.“
Ein bewusster Gebrauch senke die ökologische Belastung und wirke sich positiv auf Produktion, Verpackung, Transport und Entsorgung der Einmalhandschuhe aus, denn all dies verursache CO₂, so die Hygienefachkraft im St. Marien-Hospital.
„Klimaschutz ist auch Gesundheitsvorsorge und als Krankenhaus tragen wir die Verantwortung – für unsere Patienten, unsere Mitarbeitenden und unsere Umwelt“, sagt der Geschäftsführer vom St. Marien-Hospital und St. Ludgerus-Haus in Lüdinghausen, Johannes Simon. „Der Deutsche Klima-Tag bietet uns die Gelegenheit, einen bewussten Umgang mit den Einmalhandschuhen im Haus zu fördern. Allerdings gehört das Tragen der Handschuhe nicht nur aus Gründen der Hygiene, sondern auch des Arbeitsschutzes zum gesunden Klinikalltag für die Mitarbeitenden im Patientenkontakt – bei bestimmten Pflegehandlungen und jedem Kontakt mit Körperflüssigkeiten sind hygienische Maßnahmen unabdingbar.“