Donnerstag, 18.01.2024

Dr. Irina Herren operiert im Team für den guten Zweck

Plastische Chirurgin aus dem St. Marien-Hospital hilft Kind aus Angola

Dr. Irina Herren ist Chefärztin der Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie im St. Marien-Hospital.

„Franco aus Angola kann jetzt glücklicherweise wieder laufen“, freut sich die Chirurgin Dr. Irina Herren, die als Chefärztin die Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Lüdinghausen leitet. Gemeinsam mit einem Kollegen-Team hat die Medizinerin im St. Franziskus-Hospital die aufwendige Klumpfuß-Operation unter der Leitung von Dr. Eckhard Maicher kostenfrei durchgeführt. Maicher leitet als Chefarzt die Abteilung der Kinder- und Neuro-Orthopädie in Münster und ist verantwortlich für die operativen Maßnahmen. Franco aus Angola wurde mit beidseitigen Klumpfüßen geboren, einer schweren Fehlbildung, bei der die Knochen seiner Füße weit verdreht waren, sodass die Sohlen gar keinen Bodenkontakt mehr hatten. Dreizehn Jahre lang lief der Junge auf seinen Fußrücken unter massiven Schmerzen. Die komplizierte Fußfehlstellung wurde von einem Team aus Medizinern um Chefarzt Dr. Eckhard Maicher im St. Franziskus-Hospital Münster in mehreren aufwändigen Operationen korrigiert. Auch die Ärztin aus Lüdinghausen stand im vergangenen Herbst am OP-Tisch und leistete medizinische und humanitäre Hilfe für den Jungen. „Wir bringen uns ein, wenn nationale Gesundheitssysteme überlastet oder wenn besonders schutzbedürftige Menschen auf der Flucht sind oder in Vertriebenencamps medizinische Unterstützung benötigen. Die Anfrage zur Behandlung des Dreizehnjährigen kam über das Friedensdorf International in Oberhausen, das es sich zur Aufgabe macht, Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Versorgung nach Deutschland zu holen“, erklärt Dr. Herren. Die Operation am linken Fuß, die sich deutlich komplizierter aufgrund des fehlenden Hautgewebes zeigte als der Eingriff am rechten Fuß im Vorjahr, wurde von Dr. Irina Herren unterstützt. Die OP umfasste eine erste Schwenklappenplastik für den Rückfuß, im Oktober vergangenen Jahres dann noch eine Eigenhauttransplantation mit Gewebe aus Francos Oberschenkel. Drei Monate verbrachte der Junge stationär im Hospital und nun blickt er endlich dem erfolgreichen Abschluss seiner Behandlung entgegen.
Mit speziell an seine Füße angepassten Orthesen, die die operativen Korrekturen stabilisieren und seine Fußstellung weiter optimieren sollen, kann Franco bald wieder in seine Heimat zurückkehren.

In Deutschland können in der Regel derartige Fehlstellungen gleich nach der Geburt mit Gipsverbänden und einer minimalinvasiven Operation beseitigt werden.