Mittwoch, 28.06.2023

Eine Erfolgsgeschichte wird 15

Die Geriatrie im St. Marien-Hospital Lüdinghausen feiert Jubiläum.

Dr. Marcus Ullmann (rechts) arbeitet als Chefarzt mit der Oberärztin Bettina David in der Geriatrie in Lüdinghausen.

Das Team der Tagesklinik hat zum Ziel, die Wiedereingliederung der Patienten in den Alltag und ein Leben in größtmöglicher Selbstständigkeit und Lebensqualität zu erreichen.

„Wir feiern in diesem Jahr mit unserer Geriatrie das 15-jährige Jubiläum“, freut sich Dr. Marcus Ullmann, Wegbereiter und Chefarzt des Zentrums für Akutgeriatrie und Geriatrische Rehabilitation im St. Marien-Hospital Lüdinghausen, „wir können auf eine schöne Entwicklungsgeschichte zurückblicken.“

Die Geriatrische Medizin versorgt Patientinnen und Patienten, die meist älter als 65 Jahre sind und unter alterstypischen Erkrankungen, auch Mehrfacherkrankungen leiden. Die Mehrzahl dieser Patienten gehört der Altersgruppe der über 80-Jährigen an. „Es kommt tatsächlich nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird.“, sagt Ullmann, übrigens auch stellvertretender Ärztlicher Direktor im St. Marien-Hospital, „Uns ist es wichtig, das Älterwerden unter guten Rahmenbedingungen und in Würde zu ermöglichen.“ Mit der Eröffnung der Geriatrie in Lüdinghausen im April 2008 legte der Mediziner den Grundstein für die heutige moderne Abteilung im St. Marien-Hospital. Ziel des Aufenthaltes in der Tagesklinik bei Dr. Ullmann und seinem Team ist die Wiederherstellung und der Erhalt einer größtmöglichen Autonomie und Selbstbestimmtheit der Patientinnen und Patienten, dazu kommen die Aspekte von Gesundheit und Lebensqualität im Alter. Mittlerweile stehen den Patientinnen und Patienten der Klinik 164 vollstationäre und teilstationäre Betten sowie 30 Plätze in der Tagesklinik in Lüdinghausen zur Verfügung. Die Geriatrische Tagesklinik bietet ein Behandlungsangebot unter fachärztlicher Aufsicht und dient als Bindeglied zwischen medizinisch ambulanter und stationärer Versorgung. Ein Aufenthalt in der Tagesklinik bietet sich im Anschluss oder alternativ zu einem stationären Aufenthalt an.
Aus heutiger Sicht ist die Geriatrie aus dem Klinik-Portfolio nicht mehr wegzudenken, insbesondere vor dem Hintergrund der immer weiter zunehmenden Versorgung älterer multimorbider Patienten. „Viele wissenschaftliche Untersuchungen haben bewiesen, dass eine geriatrische Therapie neben der Verbesserung der körperlichen und kognitiven Leistungsfähigkeit auch zu einer Verbesserung des emotionalen Status führt“, sagt Dr. Marcus Ullmann, ebenso führe die individuelle Therapie nachweislich zu häufigerem Verbleiben in der häuslichen Umgebung, einer Verringerung der Krankenhaus-Wiedereinweisungsrate und einer Reduktion des Medikamentenverbrauchs.

Mit der Gründung des Alterstraumazentrums (ATZ) vor drei Jahren in Zusammenarbeit mit den Medizinerinnen und Medizinern der Unfallchirurgie aus dem Herz-Jesu Krankenhaus in Hiltrup konnte ein neuer Schwerpunkt etabliert werden: Ältere Patienten erhalten nach einer Unfallverletzung im ATZ in Hiltrup eine Diagnose und anschließend eine zielgerichtete Therapie im St. Marien-Hospital. „Anders als die weit verbreitete Meinung ist insbesondere die Lebensverlängerung um jeden Preis kein Ziel der geriatrischen Arbeit“, erklärt der Chefarzt, „die Geriatrie möchte also nicht dem Leben Jahre geben, sondern den Jahren Leben geben.“ Daher sei das vorrangige Ziel der gesamten Klinik-Mannshaft, bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, speziell geschulten Pflegekräften, Therapeuten aus den Bereichen Ergotherapie, Physiotherapie, Psychologie, Logopädie und dem Ernährungsteam sowie den Sozialarbeitern und der Pflegeüberleitung, der Erhalt und/oder das Zurückgewinnen der Lebensqualität älterer Patientinnen und Patienten. Insbesondere die hochmotivierte, aktivierende und speziell angepasste Pflege hat viel zum Erfolg der Abteilung im St. Marien-Hospital beigetragen. Gemeinsam mit dem eingespielten Team und in Zusammenarbeit mit allen weiteren Berufsgruppen wurde in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass die Behandlungsqualität durch hohes Engagement und entsprechende Weiterbildungen das heutige hohe Niveau erreichen konnte.