Freitag, 17.11.2023

Fortbildungsreihe AINR (Anästhesie – Intensivmedizin – Notaufnahme – Rettungsdienst)

Forensische und juristische Aspekte in der Notfallmedizin

Dr. Mario Santamaria begrüßt die Interessenten der Fortbildung AINR.

Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Veranstaltung, die viermal im Jahr stattfindet.

„Forensische und juristische Aspekte beschäftigen nicht nur den Rechtsmediziner, sondern mitunter auch den Notfallmediziner. In Situationen einer erfolglosen Reanimation oder einer Leichenschau sind sie Bestandteil der Medizin und insbesondere der Rechtsmedizin“, sagte Dr. Mario Santamaria, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin zur Begrüßung bei der für dieses Jahr letzten Veranstaltung der Vortragsreihe AINR (Anästhesie – Intensivmedizin – Notaufnahme – Rettungsdienst) im St. Marien-Hospital in dieser Woche. Karin Meier-Wohlgemuth, Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin im St. Marien-Hospital und aktive Notärztin im Kreis Coesfeld, hielt zunächst einen Vortrag über juristische Aspekte. „Forensische Aspekte ergeben sich beispielsweise bei einer nicht erfolgreichen Reanimation, wenn der Patient verstirbt“, so Meier-Wohlgemuth, „sollten Hinweise auf eine nicht natürliche Todesursache vorliegen, können und werden Forensiker oder Gerichtsmediziner mit einbezogen, um die Ursache des Todes zu klären.“  Eine ordnungsgemäße Leichenschau ist ein wichtiger Prozess und von juristischer Bedeutung. Diese wird von einem Arzt durchgeführt und endet mit der Ausstellung einer entsprechenden Bescheinigung.
„Ein Arzt muss den Tod bestätigen, die Todesursache feststellen und wichtige Informationen für die Todesbescheinigung liefern. Hierbei sind hier Genauigkeit und gründliche Dokumentation von entscheidender Bedeutung“, resümiert Frau Meier-Wohlgemuth am Ende ihres kurzweiligen Referates.

Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte Dr. Daniel Nitschke, Facharzt für Anästhesie und Initiator der Fortbildungsreihe AINR, den rund 35 Teilnehmer eine interessante Kasuistik aus dem Kreis Coesfeld vor. Dabei wurde die Bedeutung einer interdisziplinären und berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit gerade im Bereich der Notfallmedizin deutlich.
„Das Ziel mit der Fortbildung AINR, uns im Bereich der Notfallmedizin gegenseitig noch besser kennenzulernen, das Ausloten von Möglichkeiten und das gemeinsame Weiterbilden, noch bevor oder wenn der Notfall eintritt, betrachten wir als sinnvoll und weiterführend“, sagte Dr. Santamaria abschließend und verwies auf die nächste Veranstaltung im kommenden Frühjahr.
Im Anschluss gab es bei einem kleinen Imbiss noch ausreichend Gelegenheit für einen kollegialen Erfahrungsaustausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.