Freitag, 16.06.2023

Hitzetipps aus dem St. Marien-Hospital

Dr. Marcus Ullmann, Chefarzt des Zentrums für Akutgeriatrie und Geriatrische Rehabilitation, rät Senioreninnen und Senioren viel zu trinken.

„Für viele Menschen sind die derzeitigen Temperaturen jenseits der 30 Grad schwierig zu ertragen“, sagt Dr. Marcus Ullmann, Chefarzt der Geriatrie im St. Marien-Hospital Lüdinghausen und stellvertretender Ärztlicher Direktor. Die Hitzewelle hat Deutschland und damit auch den Kreis Coesfeld erreicht und nächste Woche soll es zudem noch schwül werden. „Die große Hitze kann durchaus gefährlich werden“, erklärt Dr. Ullmann, „denn die heißen Sommertage machen gerade den älteren Menschen ziemlich zu schaffen. Das kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen, denn extreme Hitze beeinflusst das Herz-Kreislaufsystem und wirkt sich insbesondere auf den Flüssigkeitshaushalt aus.“

Der Mediziner leitet seit 2008 als Chefarzt das Zentrum für Akutgeriatrie und Geriatrische Rehabilitation am St. Marien-Hospital in Lüdinghausen. Er ist Facharzt für Innere Medizin und Klinische Geriatrie. „Ältere und kranke Menschen sind bei großer Hitze besonders betroffen. Daher sollten immer ausreichend Vorräte an Flüssigkeit und Ventilatoren zu Hause sein. Nicht zu vergessen, dass bei hohen Temperaturen die Gefahr von Stürzen, Austrocknung, Verwirrtheit und Kreislaufproblemen bis hin zum Kreislaufstillstand erhöht ist“, so der Facharzt. Die Aufnahme von genügend Wasser ist das Wichtigste, das gelte für Jung und Alt, wobei ältere Menschen besonders auf ihren Flüssigkeitshaushalt achten sollen, denn mit dem Alter steige die Gefahr eines Wassermangels. Die Ursachen liegen in einer zu geringen Flüssigkeitszufuhr bei Hitze und den gegebenenfalls größeren Flüssigkeitsverlusten. „Im Alter lässt oftmals das Durstempfinden nach und es wird weniger getrunken“, erklärt Dr. Marcus Ullmann und rät: „Wir raten unseren Patientinnen und Patienten, viel zu trinken und leichte Kost zu sich nehmen, denn durch Schwitzen verliert man Mineralien. Aktivitäten im Freien sollten am besten auf die kühleren Morgen- und Abendstunden gelegt werden.“ Plötzlich eintretende Schwäche, Fieber, heftige Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Schwindel, sowie Übelkeit und Muskelkrämpfe sind Alarmzeichen. Dann sollte der Betroffene an einen schattigen Ort gebracht, mit feuchten Tüchern gekühlt und seine Beine erhöht gelagert werden. Und dann ausreichend trinken – wenn keine Besserung eintritt, den Notarzt informieren. Prinzipiell kann bei länger andauernder Hitze und chronischen Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen der engmaschige Kontakt zum Hausarzt sinnvoll sein, um gegebenenfalls die Medikation anzupassen.

Das St. Marien-Hospital Lüdinghausen ist an sehr heißen Tagen darauf eingestellt, dass Patientinnen und Patienten mit hitzebedingten Symptomen wie Flüssigkeitsmangel und Kreislaufproblemen in die Notaufnahme gebracht werden.