Donnerstag, 22.05.2025

Verdopplung in 20 Jahren: Die stille Gefahr auf unserer Haut

Hautkrebs nimmt dramatisch zu – Chirurgin Dr. Irina Herren schlägt Alarm

Chefärztin Dr. Irina Herren kümmert sich um die funktionelle wie ästhetische Rekonstruktion bei Hautkrebs.

Hautkrebs ist auf dem Vormarsch: Die Zahl der stationären Behandlungen hat sich in 20 Jahren fast verdoppelt, so das Statistische Bundesamt (Destatis). Im Jahr 2023 wurden rund 116.900 Patientinnen und Patienten mit Hautkrebs stationär behandelt – ein Anstieg um 88 Prozent im Vergleich zum Jahr 2003, in dem noch 62.000 Behandlungen verzeichnet wurden.

„Besonders auffällig ist der Zuwachs bei hellem Hautkrebs“, sagt Dr. Irina Herren, Chefärztin der Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie im St. Marien-Hospital Lüdinghausen. „Auch beim schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.“ Ein maßgeblicher Faktor für diese Entwicklung sei laut Medizinexperten übrigens der demografische Wandel. „Wir haben eine älter werdende Bevölkerung - und Hautkrebs tritt vorwiegend bei älteren Menschen auf“, erklärt Dr. Herren. „Während heller Hautkrebs allerdings überwiegend ältere Menschen betrifft, beobachten wir als Fachleute bei schwarzem Hautkrebs auch eine wachsende Zahl jüngerer Patienten“, warnt Dr. Irina Herren. Als erfahrene Tumorchirurgin am St. Marien-Hospital berichtet sie von einem deutlich höheren Operationsaufkommen in den vergangenen Jahren: „Gerade bei schwarzem Hautkrebs ist eine frühzeitige Diagnose lebensrettend. “Wir bieten überdies die Wächter- Lymphknoten Entfernung mit hoher Expertise durch enge Kooperation mit der Nuklearmedizin des Franziskus Hospital in Münster anbieten.
Dr. Irina Herren betont die große Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Dermatologie, Plastischer Chirurgie und Onkologie: „Früherkennung und Aufklärung bleiben wie so oft entscheidend.“

Ebenso entscheidend ist die funktionelle wie ästhetische Rekonstruktion, da der weiße Hautkrebs häufig an stark sonnenexponierten Stellen wie dem Gesicht, der Nase, den Ohren, dem behaarten Kopf oder der Unterlippe auftritt. Daher ist bei der Behandlung nicht nur die vollständige Entfernung des Tumors, sondern auch die funktionelle und ästhetische Wiederherstellung des Gesichts besonders wichtig, damit der betroffene Patient nach der Behandlung wieder vollständig am sozialen und beruflichen Leben teilnehmen kann, ohne sich durch sichtbare Veränderungen im Gesicht beeinträchtigt zu fühlen. Angesichts der großen Zunahme an Hautkrebserkrankungen unterstreichen medizinische Fachleute einmal mehr die Bedeutung von Prävention und Früherkennung. Regelmäßige Hautuntersuchungen sowie ein bewusster Umgang mit Sonnenstrahlung können entscheidend dazu beitragen, Hautkrebs frühzeitig zu erkennen oder sogar zu vermeiden. UV-Schutz durch Sonnencremes, schützende Kleidung und das Meiden intensiver Sonnenstrahlung sollte dabei unbedingt berücksichtigt werden.

„Der deutliche Anstieg der stationären Behandlungen auch bei uns in Lüdinghausen zeigt, wie wichtig es ist, Hautkrebs als Volkskrankheit ernst zu nehmen“, betont die Chirurgin aus dem St. Marien-Hospital.